Kinder-Lebens-Lauf setzt ein überwältigendes Signal

Aktion Kinderträume trägt Licht der Hoffnung weiter

Der Kinder-Lebens-Lauf, der sich seit April durch die Republik bewegt, ist am 26.08.24 bei Aktion Kinderträume in Rheda-Wiedenbrück angekommen. Schirmherrin Margit Tönnies nahm von Mitarbeiterinnen des Kinderpalliativteams Siegen (KiPS) die Engelsfackel entgegen, die die Akteure als sichtbares Zeichen der Solidarität auf ihrer 7000 Kilometer langen Tour mit sich führen. Franziska Kopitzsch, Geschäftsführerin Bundesverband Kinderhospiz, war sichtlich überwältigt von dem großen Empfang in der Tönnies-Arena, an dem unter anderem die Mädchen und Jungen der Tönnies-Kita Anteil entscheidenden Anteil hatten.

Der Startschuss für den inzwischen dritten Kinder-Leben-Lauf war bereits im April am Brandenburger Tor in Berlin gefallen. Seither wird die Fackel von einer Kinderhospizeinrichtung zur nächsten sowie zu Kooperationspartnern des Bundesverbands Kinderhospiz als Veranstalter getragen. Begleitet wird die Flamme auf ihren rund 130 Etappen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung, ihren engsten Bezugspersonen sowie zahlreichen Unterstützenden. Hunderte Unterstützer transportieren sie zu Fuß, per Fahrrad, in Booten, Rollstühlen sowie Kutschen und setzten so ein überwältigendes Signal.

Nachdem die Fackel am Montag mit Chantal Kastner, Maike Schneider, Friedel Hild, Sina Wäschenbach und Jennifer Jung vom KiPS-Team nach Rheda-Wiedenbrück gekommen ist, wurde sie am 27.08.24 von Schirmherrin Margit Tönnies zum Verein Sternenland nach Telgte gebracht. „Der Kinder-Lebens-Lauf präsentiert in einzigartiger Weise das verlässliche Hilfsnetzwerk, das sich in Deutschland für die Betroffenen stark macht“, betonte Margit Tönnies am Montagvormittag. Das Engagement, das stationäre Kinderhospizeinrichtungen und ambulante Kinderhospizdienste leisten, sei von unschätzbarem Wert. Der Lauf biete die Chance, die Herausforderungen des Lebens mit einer unheilbaren Erkrankung für die gesamte Gesellschaft sichtbarer zu machen.

Die Veranstaltung soll zum einen auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam machen, zum anderen die betroffenen Mädchen sowie Jungen sowie ihre Familien aus dem Abseits in die Mitte der Gesellschaft holen und die Mitglieder untereinander vernetzen. Die Schirmherrschaft hat Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. „Es liegt in der Verantwortung unserer Gesellschaft, uns auch um die Schwächsten zu kümmern. Diese ohnehin schon so vom Leben geforderten Familien dürfen nicht ausgegrenzt und isoliert werden“, betont sie. Der Kinder-Lebens-Lauf verbinde Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Bildung oder jeglicher Art von eventueller Beeinträchtigung. „Schwerstkranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene weisen engagiert auf ihre Bedürfnisse hin. Dieses Engagement finde ich großartig.“ Die Fackel signalisiere das Licht der Hoffnung und des Glücks in der Welt. „Möge es besonders stark auf die betroffenen Familien scheinen.“

In Deutschland sind 50.000 Familien von einer Diagnose für ihr Kind betroffen, die keine Aussicht auf Heilung oder Genesung bereithält. Kinderhospizeinrichtungen sind angesichts dessen alternativlose Rettungsanker in größter Not. Sie bieten einen Ort zum Ausruhen und Krafttanken im beanspruchenden Alltag. Der Kinder-Lebens-Lauf präsentiert das Hilfsnetzwerk, das sich in Deutschland für die Betroffenen stark macht. In die Veranstaltung eingebunden sind die Kooperationspartner des Bundesverbands, wozu auch Aktion Kinderträume zählt.

Hintergrund:

Der Bundesverband Kinderhospiz ist der Dachverband für rund 200 ambulante und 19 stationären Kinderhospize. Der Kinder-Lebens-Lauf soll auf deren wichtige Arbeit aufmerksam machen. Am Montag ist die dabei mitgeführte Fackel vom Kinderpalliativteam Siegen, DRK Kinderklinik, an Aktion Kinderträume übergeben worden. 

Das Kinderpalliativteam Siegen (KiPS) gibt es seit 2020. Das dreizehnköpfige Team aus Spezialisten versorgt rund 25 Betroffene und deren Familien aus dem großen Einzugsgebiet der DRK-Kinderklinik Siegen. Ziel ist es, durch die ambulante palliative Versorgung von lebenslimitiert erkrankten Kindern und ihrer Familien zur Aufrechterhaltung größtmöglicher Normalität und Lebensqualität der Kinder und ihrer Familien beizutragen. Dabei gilt die Maxime, dass die Betroffenen auch in krisenhaften Situationen und in der Lebensendphase zu Hause sein können.

Am 27.08.24 übergab Margit Tönnies die Fackel an den Verein Sternenland in Telgte, ein Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche, die einen geliebten Menschen durch den Tod verloren haben. Dort werden Trauergruppen angeboten, bei denen die Heranwachsenden in einem geschützten Rahmen erfahren, dass jemand für sie da ist, ihnen zuhört. Sie erkennen, dass sie nicht alleine sind mit all ihren Fragen und Gefühlen. Sie sind im Austausch mit anderen betroffenen Gleichaltrigen und werden begleitet von ausgebildeten Fachleuten, die sie so annehmen, wie sie sind. Eltern finden in den Mitarbeitern kompetente Ansprechpartner und zudem Austauschmöglichkeiten innerhalb der Begleitpersonen.

Aktion Kinderträume mit Sitz in Rheda möchte lebensbegrenzt erkrankte und mehrfach schwerstbehinderte Kinder sowie ihre Familien unterstützen, ihnen besondere Wünsche und Träume zu erfüllen. Und das auf unbürokratischen, direkten und schnellen Wegen, denn Zeit ist für die betroffenen Familien das höchste Gut. Ihre Kinder leiden unter unheilbaren Erkrankungen und ihre gemeinsame Zeit ist unabänderlich begrenzt. Der Verein bemüht sich dabei um die gesamte Familie, so auch um die Geschwister, die sehr häufig Aufmerksamkeit entbehren müssen, und die Eltern, die eine Entlastung von ihrem anstrengenden Alltag brauchen. Aktion Kinderträume arbeitet bundesweit mit allen ambulanten und stationären Kinderhospizen zusammen.


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